Die mechanizistische Betrachtungsweise des Unternehmens: Unterschied zwischen den Versionen
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Wer in die Fabrik geht, kann dort nur sehr bestimmte Tätigkeiten tun, Tätigkeiten, die er nicht selbst bestimmt hat. Wer zur Arbeit geht in einer so organisierten Fabrik, der kann nicht tun, was er will. Er muss tun, was von ihm verlangt wird. Er muss seinen Willen beugen. Er nimmt es in Kauf, zu tun, was man ihm sagt, damit er seinen Lebenunterhalt verdient. In der Arbeitszeit verzichtet er auf seinen freien Willen, den er umgekehrt in der Freizeit ausleben kann. Da man auf seinen freien Willen nicht freiwillig verzichten kann, muss es kontrolliert werden, ob die Beschäftigten auch tatsächlich tun, was man sie angewiesen hat zu tun. Es müssen Sanktionen eintreten, wenn sie nicht das tun, was von ihnen verlangt worden ist. |
Wer in die Fabrik geht, kann dort nur sehr bestimmte Tätigkeiten tun, Tätigkeiten, die er nicht selbst bestimmt hat. Wer zur Arbeit geht in einer so organisierten Fabrik, der kann nicht tun, was er will. Er muss tun, was von ihm verlangt wird. Er muss seinen Willen beugen. Er nimmt es in Kauf, zu tun, was man ihm sagt, damit er seinen Lebenunterhalt verdient. In der Arbeitszeit verzichtet er auf seinen freien Willen, den er umgekehrt in der Freizeit ausleben kann. Da man auf seinen freien Willen nicht freiwillig verzichten kann, muss es kontrolliert werden, ob die Beschäftigten auch tatsächlich tun, was man sie angewiesen hat zu tun. Es müssen Sanktionen eintreten, wenn sie nicht das tun, was von ihnen verlangt worden ist. |
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− | Die Beschäftigten einer so organisierten Fabrik sind in einer gewissen Weise systematisch unterfordert. Sie |
+ | Die Beschäftigten einer so organisierten Fabrik sind in einer gewissen Weise systematisch unterfordert. Sie können und dürfen nur Detailfunktionen in einem Gesamtzusammenhang ausführen. Es ist gut, wenn sie diese Teilfunktion im Zusammenhang des Unternehmens insgesamt verstehen, aber es ist vielleicht nicht unbedingt notwendig, und selbst wenn sie diesen Zusammenhang verstehen, ist er nicht ihre Sache. Sie haben zu tun, was sie zu tun haben, und das wird ihnen gesagt. (Ausnahmen bestätigen die Regel, und es wird den Beschäftigten zugetraut und zugemutet, zu entscheiden, wann eine Ausnahme vorliegt.) Das bedeutet aber auch, dass die wesentlichen Arbeitsanforderungen bewusst formuliert werden müssen. Gelingt das nicht, so kann dies von den Beschäftigten gnadenlos ausgenutzt werden. Das bedeutet schließlich auch: Der Vorgesetzte oder die Vorgesetzte muss wissen - im Einzelnen und genau wissen - was der einzelne und die einzelne Beschäftigte zu tun haben. Die Vorgesetzten müssen es im Zweifelsfalle mindestens genauso gut wissen, wie die Beschäftigten selbst. |
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Aktuelle Version vom 16. Mai 2008, 11:29 Uhr
Die mechanizistische Betrachtungsweise des Unternehmens
Bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wird eine Fabrik gesehen wie eine einzige große Maschine und auch so organisiert. Oft bilden eine oder viele Maschinen das Rückgrat der Kooperation der in der Fabrik zusammenwirkenden Menschen. Dementsprechend werden auch die Arbeiten, die in der Fabrik verrichtet werden, betrachtet wie ein Teil einer maschinellen Tätigkeit. Charly Chaplin hat mit dem Film "Moderne Zeiten" diese Sichtweise und Organisationsform von Arbeit auf den Punkt gebracht: Die Menschen werden zu Anhängseln der Maschinen gemacht. Durch die Maschinen wird den Menschen vorgegeben, was sie zu tun haben, und wie sie es zu tun haben. Durch die Maschinen ist auch die Form der Kooperation vorgegeben. Diese Vorgaben werden ergänzt durch ein System von Vorgesetzten, die Anweisungen formulieren, um den Zweck des Unternehmens bei den einzelnen unmittelbar tätigen Menschen durchzusetzen. Diese Anweisungen werden kontrolliert. Das muss sein, denn diese Form der Arbeitsorganisation beruht auf Zwang. Auch das bringt der Film "Moderen Zeiten" sehr schön zum Ausdruck.
Wer in die Fabrik geht, kann dort nur sehr bestimmte Tätigkeiten tun, Tätigkeiten, die er nicht selbst bestimmt hat. Wer zur Arbeit geht in einer so organisierten Fabrik, der kann nicht tun, was er will. Er muss tun, was von ihm verlangt wird. Er muss seinen Willen beugen. Er nimmt es in Kauf, zu tun, was man ihm sagt, damit er seinen Lebenunterhalt verdient. In der Arbeitszeit verzichtet er auf seinen freien Willen, den er umgekehrt in der Freizeit ausleben kann. Da man auf seinen freien Willen nicht freiwillig verzichten kann, muss es kontrolliert werden, ob die Beschäftigten auch tatsächlich tun, was man sie angewiesen hat zu tun. Es müssen Sanktionen eintreten, wenn sie nicht das tun, was von ihnen verlangt worden ist.
Die Beschäftigten einer so organisierten Fabrik sind in einer gewissen Weise systematisch unterfordert. Sie können und dürfen nur Detailfunktionen in einem Gesamtzusammenhang ausführen. Es ist gut, wenn sie diese Teilfunktion im Zusammenhang des Unternehmens insgesamt verstehen, aber es ist vielleicht nicht unbedingt notwendig, und selbst wenn sie diesen Zusammenhang verstehen, ist er nicht ihre Sache. Sie haben zu tun, was sie zu tun haben, und das wird ihnen gesagt. (Ausnahmen bestätigen die Regel, und es wird den Beschäftigten zugetraut und zugemutet, zu entscheiden, wann eine Ausnahme vorliegt.) Das bedeutet aber auch, dass die wesentlichen Arbeitsanforderungen bewusst formuliert werden müssen. Gelingt das nicht, so kann dies von den Beschäftigten gnadenlos ausgenutzt werden. Das bedeutet schließlich auch: Der Vorgesetzte oder die Vorgesetzte muss wissen - im Einzelnen und genau wissen - was der einzelne und die einzelne Beschäftigte zu tun haben. Die Vorgesetzten müssen es im Zweifelsfalle mindestens genauso gut wissen, wie die Beschäftigten selbst.