Die Unternehmensleitung in der organizistischen Unternehmensauffassung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Unternehmensleitung in der organizistischen Unternehmensauffassung==
 
==Die Unternehmensleitung in der organizistischen Unternehmensauffassung==
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Ein Organismus unterscheidet sich von einer Maschine unter anderem darin, dass jedes Glied des Organismus in seiner Lebendigkeit unmittelbar von der Lebendigkeit aller anderen Glieder und des gesamten Organismus abhängt. Ein Glied des Organismus muss sich daher unbedingt für die Existenz des Organismus insgesamt einsetzen. Überdies ist es dem Glied eines Organismus nicht gleichgültig, was mit den anderen Gliedern geschieht. Die Glieder werden also nicht durch einen Ingenieur äußerlich so eingerichtet, dass die Maschine insgesamt funktioniert. Ein Glied des Organismus ist selbst auf den Zweck ausgerichtet, den Organismus am Leben zu erhalten. Die gegliederten und organisierten Einheiten und Teams eines Unternehmens sollen sich also selbst für das Unternehmen einsetzen, sich insgesamt in ihrer Tätigkeit als einen Teil des Unternehmens verstehen.
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Indem die Beschäftigten in den organisierten Einheiten Unternehmensfunktionen erhalten, verändert sich die Rolle der Unternehmensleitung und ihre Aufgaben. Sie hat nun nicht mehr die Aufgabe, die Produktion möglichst vollständig zu organisieren und die Arbeit möglichst umfassend vorzubereiten. Im Gegenteil besteht ihre Aufgabe nun darin, die Beschäftigten dazu zu motivieren, möglichst effektiv und gewinnbringend diese Aufgaben selbst zu erledigen, soweit sie das können. Zugleich muss die Unternehmensführung versuchen, diesen Bereich, in dem die Beschäftigten das selbst können, möglichst auszudehnen und so zu gestalten oder auch zu "managen", dass die Unternehmensgewinne dabei "wie von selbst" steigen. Sie haben daher die Aufgabe, die Beschäftigten der Unternehmen so "indirekt zu steuern", dass sie aus der Sicht der Unternehmensleitung "wie von selbst" wachsende Gewinne hervorbringen und nachweisen. (Was aus der Sicht des Unternehmens von selbst geschieht, geschieht aus der Sicht der Unternehmensleitung "wie von selbst". Aus der Sicht der Beschäftigten aber ist es etwas, was sie "selbst" tun.)
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Die Beschäftigten nehmen "selbst" Unternehmerfunktionen wahr, die Unternehmensleitungen sorgen dafür, dass sie ihre Unternehmerfunktionen "wie von selbst" so wahrnehmen, dass die Gewinne des Unternehmens möglichst stark steigen. Denn wenn das geschieht, behauptet sich das Unternehmen "von selbst" (es wird in diesem Bild mit einem Lebewesen, einem Organismus verglichen) auf dem Markt. Das "Überleben" des Unternehmens ist gesichert, wenn das Unternehmen seine Gewinne ausreichend zu steigern in der Lage ist.
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Die Unternehmensleitung hat also in dieser Betrachtungsweise die Aufgabe, die Beschäftigten durch "indirekte Steuerung" dazu zu bringen, möglichst hohe Gewinnsteigerungen bei möglichst geringem Kostenaufwand zu "generieren", wie das im Deutsch des Managements heißt.
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[[Was bedeutet "indirekte Steuerung" im Unternehmen?]]

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2008, 16:47 Uhr

Die Unternehmensleitung in der organizistischen Unternehmensauffassung

Ein Organismus unterscheidet sich von einer Maschine unter anderem darin, dass jedes Glied des Organismus in seiner Lebendigkeit unmittelbar von der Lebendigkeit aller anderen Glieder und des gesamten Organismus abhängt. Ein Glied des Organismus muss sich daher unbedingt für die Existenz des Organismus insgesamt einsetzen. Überdies ist es dem Glied eines Organismus nicht gleichgültig, was mit den anderen Gliedern geschieht. Die Glieder werden also nicht durch einen Ingenieur äußerlich so eingerichtet, dass die Maschine insgesamt funktioniert. Ein Glied des Organismus ist selbst auf den Zweck ausgerichtet, den Organismus am Leben zu erhalten. Die gegliederten und organisierten Einheiten und Teams eines Unternehmens sollen sich also selbst für das Unternehmen einsetzen, sich insgesamt in ihrer Tätigkeit als einen Teil des Unternehmens verstehen.

Indem die Beschäftigten in den organisierten Einheiten Unternehmensfunktionen erhalten, verändert sich die Rolle der Unternehmensleitung und ihre Aufgaben. Sie hat nun nicht mehr die Aufgabe, die Produktion möglichst vollständig zu organisieren und die Arbeit möglichst umfassend vorzubereiten. Im Gegenteil besteht ihre Aufgabe nun darin, die Beschäftigten dazu zu motivieren, möglichst effektiv und gewinnbringend diese Aufgaben selbst zu erledigen, soweit sie das können. Zugleich muss die Unternehmensführung versuchen, diesen Bereich, in dem die Beschäftigten das selbst können, möglichst auszudehnen und so zu gestalten oder auch zu "managen", dass die Unternehmensgewinne dabei "wie von selbst" steigen. Sie haben daher die Aufgabe, die Beschäftigten der Unternehmen so "indirekt zu steuern", dass sie aus der Sicht der Unternehmensleitung "wie von selbst" wachsende Gewinne hervorbringen und nachweisen. (Was aus der Sicht des Unternehmens von selbst geschieht, geschieht aus der Sicht der Unternehmensleitung "wie von selbst". Aus der Sicht der Beschäftigten aber ist es etwas, was sie "selbst" tun.)

Die Beschäftigten nehmen "selbst" Unternehmerfunktionen wahr, die Unternehmensleitungen sorgen dafür, dass sie ihre Unternehmerfunktionen "wie von selbst" so wahrnehmen, dass die Gewinne des Unternehmens möglichst stark steigen. Denn wenn das geschieht, behauptet sich das Unternehmen "von selbst" (es wird in diesem Bild mit einem Lebewesen, einem Organismus verglichen) auf dem Markt. Das "Überleben" des Unternehmens ist gesichert, wenn das Unternehmen seine Gewinne ausreichend zu steigern in der Lage ist.

Die Unternehmensleitung hat also in dieser Betrachtungsweise die Aufgabe, die Beschäftigten durch "indirekte Steuerung" dazu zu bringen, möglichst hohe Gewinnsteigerungen bei möglichst geringem Kostenaufwand zu "generieren", wie das im Deutsch des Managements heißt.

Was bedeutet "indirekte Steuerung" im Unternehmen?